Projektbeschreibung Selbstabholer-Laden Lenggries

Hier findet ihr eine ausführliche Beschreibung unseres Vorhabens „Selbstabholer-Laden Lenggries“.

Alle Infos haben wir auch als PDF zum Download aufbereitet.

Inhalt

Auf einen Blick

  • Ab Juni 2022 kann die Biotop Oberland eG einen Selbstabholer-Laden in Lenggries betreiben.
  • Die Grundidee des Selbstabholer-Ladens ist es, das Prinzip der solidarischen bzw. gemeinschaftsgetragenen Gärtnerei auf den Handel zu übertragen.
  • Mit dem Selbstabholer-Laden soll ein umfassendes Sortiment von direkt in der Region produzierten Lebensmittel angeboten und eine zentrale Anlaufstelle für Produkte von verschiedensten Höfen und Betrieben geschaffen werden. Aktuell stehen über 100 Lebensmittel-Produkte aus der unmittelbaren Region für den Laden auf der Liste.
  • Der Laden könnte als eigener Betriebszweig unter dem Dach der Genossenschaft laufen.
  • Für den Laden wird es ein separates Mitgliedsmodell ähnlich zu unserem Bestehendem geben, er wird aber auch Nicht-Mitgliedern zugänglich sein.
  •  Investitionskosten
    • Die Baukosten für das Gebäude und die Innenausstattung werden von der Familie Heiß übernommen
    • Für das Biotop verbleiben Anfangs-Investitionen in Höhe von ca. 35.800 €
  • Der Laden soll laut den aktuellen Planungsrechnungen ab Jahr 2 eigenständig laufen und tragfähig sein.
  • Für den Laden wird es ein eigenes Team geben und eine neue Arbeitsstelle mit 23h/ Woche Umfang geschaffen.
  • Die bestehende Gärtnerei bzw. Solidarische Landwirtschaft in Lenggries wird von den Plänen nicht beeinflusst. Der Laden hat jedoch Einfluss auf das Jahresergebnis der Genossenschaft.

Fazit des Vorstands

  • Die Rahmenbedingungen für die Umsetzung eines Selbstabholer-Ladens sind ideal: 
    • Die Familie Heiß geht wie bereits schon bei der Gärtnerei in Vorleistung, die Summe der verbleibenden Anfangsinvestitionen ist verhältnismäßig gering.
    • Für den Laden existiert bereits ein potentieller Kundenstamm (die Mitglieder des Biotops), der ein klares Interesse signalisiert hat und für den das Konzept zielgerichtet ausgelegt ist.
    • Es gibt bereits ein engagiertes Projektteam das bei der Planung, Konzeption und in Zukunft auch bei der Durchführung mithelfen wird.
  • Die finanziellen Risiken sind überschaubar und können im schlimmsten Fall über die bestehende Liquidität gedeckt werden.
  • Die Gärtnerei und unsere Solidarische Landwirtschaft laufen stabil. Die Pläne für den Laden haben keine Auswirkungen auf die bestehende Gemeinschaft und unsere Gemüseversorgung.

Wir haben jetzt die einmalige Chance, die Vision des Biotops weiter zu verfolgen und unser regionales Versorgungsnetz entsprechend den Wünschen unserer GenossInnen weiter auszubauen!

Einzige Voraussetzung dafür ist jetzt noch das finale GO unserer Mitglieder über die außerordentliche Generalversammlung 🙂

Ausgangslage

Vor knapp einem Jahr haben wir den Biotop-Visionsprozess mit einer großen Mitgliederumfrage begonnen. Insbesondere der Wunsch zum weiteren Auf- und Ausbau der Lebensmittel-Versorgungsstruktur wurde von 90% der TeilnehmerInnen geäußert. Diesem Ergebnis haben unsere Vorstände Sebastian und Nick den klaren Auftrag entnommen, dieses Thema aktiv anzugehen und die Vision des Biotops weiter zu verfolgen. Es wurde die Projektgruppe „Biotop-Marktplatz“ initiiert, die aus aktiven Biotop-Mitgliedern besteht und seit dem Frühjahr 2021 aktiv ist.

Die ursprüngliche Vision der Biotop Oberland eG:
„Ziel des Biotops ist der Aufbau einer unabhängigen, selbstverwalteten und gemeinwohlorientierten Versorgungsstruktur im Oberland. Das Biotop sieht sich dabei als Gegenentwurf zu einer unpersönlichen, wachstums- und profitorientierten Gesellschaft.
Als ersten Schritt haben wir dafür eine gemeinschaftsgetragene Landwirtschaft gegründet.“
wurde mittlerweile wie folgt ergänzt:
„Mit dem Biotop Marktplatz erweitern wir nun die bestehende Versorgungsstruktur mit ausgewählten Erzeugnissen, Dienst- und Tauschleistungen für die Region. So verbinden wir Anbieter und Abnehmer einfach, eng und auf transparente Weise miteinander.“

Nachdem dazu verschiedene Ideen gesammelt, recherchiert und erarbeitet wurden, hat sich die Gruppe auf zwei Ansätze konzentriert: Dem Aufbau eines Selbstabholer-Ladens und einer Online-Plattform für regionale und ausgewählte überregionale Produkte.

Parallel möchte die Familie Heiß, welche aktuell bereits dem Biotop das Betriebsgebäude und die Ackerflächen verpachtet, ein rund 50m² großes Holzbaugebäude, ähnlich einer Almhütte, zur Vermarktung ihrer Produkte errichten. Diese befindet sich in unmittelbarer Nähe zur bestehenden Biotop-Gärtnerei. Die Familie hat dem Biotop angeboten, die Konzeption und den Betrieb des Ladens zu übernehmen. Dabei würde sie unserer Genossenschaft mit der Vorfinanzierung von benötigtem Inventar und der Monatsmiete sehr entgegen kommen.

In einer weiteren Umfrage im Januar 2022 wurde ein erstes Stimmungsbild von den GenossInnen abgefragt, unter diesen Umständen einen Selbstabholer-Laden für regionale Lebensmittel in Lenggries aufzubauen. Es haben sich 94 % der TeilnehmerInnen positiv dem Vorhaben gegenüber geäußert. Die Ergebnisse der Umfrage wurden für die weitere Konzeptausarbeitung zugrunde gelegt. Hier findet ihr die Zusammenfassung der Umfrage und hier die detaillierte Auswertung.

Nun möchte der Vorstand die weitere Planung und Umsetzung dieses Vorhabens über eine außerordentliche Generalversammlung gemeinsam mit den Mitgliedern der Biotop Oberland eG offiziell beschließen. Der Laden kann dann in die Genossenschaft eingegliedert werden und so unsere unabhängige Versorgungsstruktur weiter ausgebaut werden. 

Der Laden soll als „Pilotprojekt“ und Ausgangsbasis für die weitere Entwicklung einer Online-Plattform genutzt werden. Über diese soll dann ein Bezug eines erweiterten Sortiments für alle Mitglieder im Bereich unserer bestehenden Verteilstationen möglich werden. Auch weitere Selbstabholer-Läden sind in Zukunft in unserem Einzugsgebiet denkbar.

Ziele und Konzept

Die Grundidee des Selbstabholer-Ladens ist es, das Prinzip der solidarischen bzw. gemeinschaftsgetragenen Gärtnerei auf den Handel zu übertragen. Dabei streben wir ein sich tragendes Geschäftsmodell an, welches die Werte des Biotops verkörpert. Eine kommerzielle Struktur wird nicht angestrebt.

Mit dem Selbstabholer-Laden soll ein umfassendes Sortiment von direkt in der Region produzierten Lebensmittel angeboten und eine zentrale Anlaufstelle für Produkte von verschiedensten Höfen und Betrieben geschaffen werden.

Das Biotop tritt als Zwischenhändler auf und möchte den ErzeugerInnen einen attraktiven Vertriebsweg ermöglichen. Dabei werden solidarische, faire und langfristige Geschäftsbeziehungen angestrebt. Die Verbraucher sollen umfassende und transparente Informationen zu den Menschen, den Produkten und deren Herstellungsbedingungen bekommen.

Der Laden soll in die bestehende Biotop Oberland eG eingegliedert werden und wie bei der Solidarischen Landwirtschaft gemeinschaftlich über Mitgliedermodelle finanziert werden. Der Laden wird sowohl für TeilnehmerInnen am Mitgliedsmodell des Ladens, als auch für Externe Nicht-Mitglieder zugänglich sein.

Der Personalbedarf wird durch das Selbstbedienungskonzept möglichst gering gehalten, die geplanten Öffnungszeiten sind Montag – Samstag 7:00 – 21:00 Uhr.

Standort und Gebäude

Lenggries / Steinbach, Kreuzung Tölzer-Straße und Obergrieser Straße
500 m Luftlinie entfernt von der Biotop-Gärtnerei
• Eine erste grobe Skizze der Hütte
• Baukosten und Inventar werden von Familie Heiß übernommen
• Voraussichtliche Pacht: ca. 500 Euro / Monat, Laufzeit vorerst 10 Jahre

Die Produkte

Wir streben für den Laden ein lokales und regionales Kernsortiment an, punktuell ergänzt mit überregionaler Ware von nachhaltig wirtschaftenden Familienbetrieben, Kleinerzeugern und Solidarprojekten um ein Sortiment zu schaffen, das attraktiv für einen kompletten Wocheneinkauf ist.

Wir stehen aktuell mit über 30 ErzeugerInnen im Umkreis von rund 100 km in Kontakt. Auf der Liste der potentiellen Produkte stehen aktuell über 100 verschiedenste Erzeugnisse.

Auf jeden Fall peilen wir folgende Produkte an: 
Eier, Gemüse (von unseren befreundeten Gärtnereien), Fleisch, Fisch, Käse, Getreideprodukte (Nudeln, Mehle, Müslis), Honig, Säfte, Öle, Ziegenprodukte, Gewürze und Tees

Eventuell auch mit dabei:
Obst, Brot und Gebäck, Milch, Joghurt und noch einige weitere Schmankerl!

Hier findet ihr einen ersten Sortimentsentwurf für den Selbstabholer-Laden.

Kooperationspartner: Mit dem Ois Ohne aus Tölz und dem Grünen Warenhaus Lenggries sind wir im engen Austausch und werden Kooperationsmodelle mit diesen umsetzen.

Regionalität und Nachhaltigkeit

Die wichtigsten Grundwerte sind für uns eine nachhaltige Erzeugung, sowie ein regionaler Bezug.

Wie definieren wir Regionalität?

Da der Begriff „regional“ nicht weiter definiert ist, möchten wir im Laden folgende Kennzeichnung umsetzen: •Lokal: 0 bis 35 km •Regional: 36 bis 100 km •Überregional: alles ab 101 km

Wie definieren wir nachhaltig?

Die Produkte sollen umfassend nachhaltig sein. Eine Biozertifizierung der ErzeugerInnen ist gewünscht. Falls keine Zertifizierung vorliegt, soll transparent dargestellt werden warum nicht. Sind die Produkte unseres Verständnisses nach nachhaltig (kein Einsatz von Pestiziden, Einhaltung von Tierschutz, etc.), werden sie auch ohne Zertifizierung in das Sortiment aufgenommen. 

Mitgliedschaft und Beitragsmodell

In Zukunft wird es 4 Möglichkeiten einer Mitgliedschaft in der Biotop Oberland eG geben:

  • Fördermitglied      -> Mitglied in der Genossenschaft
  • Mitglied Solawi      -> Mitglied in Genossenschaft + Bezug eines Ernteanteils
  • Mitglied Laden      -> Mitglied in Genossenschaft + vergünstigter Einkauf Laden (NEU)
  • Mitglied Solawi und Laden  -> Mitglied in Genossenschaft + Bezug eines Ernteanteils + vergünstigter Einkauf Laden (NEU)
Das Beitragsmodell für den Selbstabholer-Laden

Es soll die Möglichkeit geben, einen festen, monatlichen Beitrag zu zahlen und dafür einen attraktiven Preisnachlass auf die Einkäufe im Selbstabholer-Laden und später auch der Online-Plattform zu bekommen.

Die Beiträge sollen zur Deckung der Basiskosten des Ladens (Löhne, Mieten, Raumkosten u.ä.) beitragen. Die Finanzierung erfolgt somit zum Teil über Mitgliedsbeiträge, weniger über Warenaufschläge (=Marge). Dadurch wird ein weitgehend umsatzunabhängiges Wirtschaften möglich, welches dem Konzept unserer bestehenden Solidarischen Landwirtschaft sehr nahekommt.

Die Beiträge sind nicht als Guthaben zu verstehen von denen dann eingekauft werden kann. Die  teilnehmenden Mitglieder bekommen aber dauerhaft Preisnachlässe auf das gesamte Sortiment des Ladens. Das ist möglich, da die Betriebskosten nicht mehr nur über die Marge finanziert werden müssen.

Wichtig: Die Mitgliedschaft im Laden soll allen Genossenschaftsmitgliedern offen stehen und selbstverständlich freiwillig sein. Es wird auch die Möglichkeit geben ohne Teilnahme am Beitragsmodell zu den regulären Preisen im Selbstabholer-Laden einzukaufen.

Die Finanzierung

Das Konzept des geplanten Selbstabholer-Ladens basiert auf der gemeinschaftsgetragenen Idee: die Verbrauchergemeinschaft hilft zusammen um die Unternehmung zu stemmen. Bei der Finanzierung einerseits durch das Beitragsmodell, andererseits auch durch die Möglichkeit der Mithilfe. Generell soll der Personalaufwand so gering wie möglich gehalten werden.

Die Familie Heiß geht für die Bau- und Inventarkosten des Ladens komplett in Vorleistung, in Form einer monatlichen Miete wird die Biotop-Oberland eG diese langfristig abbezahlen. Somit sind die Investitionskosten deutlich reduziert und können aus der bestehenden Liquidität (aktuell rund 150.000 €) heraus gestemmt werden. Es sollen dafür keine Kredite aufgenommen werden.

Für den Selbstabholer-Laden und die Gärtnerei in Lenggries wird es jeweils eine getrennte betriebswirtschaftliche Betrachtung geben. Wir verfolgen bei dem Selbstabholer-Laden nach wie vor das Prinzip, dass laufende Kosten durch laufende Einnahmen gedeckt werden müssen.

Key-Facts

  • Investitionskosten für Biotop: ca. 35.800 €
  • Pacht / Monat: ca. 500 €
  • Personalaufwand: ca. 28h / Woche (23h neue Stelle + 5h Arbeitszeit von Vorständen; Entlohnung nach Biotop-Lohnmodell)
  • Betriebsergebnis des Selbstabholer-Ladens für die nächsten 3 Jahre:
    • Jahr 1: ca.  -16.154 € bei 29 KundInnen pro Tag
    • Jahr 2: ca.   +3.103 € bei 34 KundInnen pro Tag
    • Jahr 3: ca. +10.288 € bei 36 KundInnen pro Tag

Im Folgenden findet ihr eine Zusammenfassung unserer Finanzplanung. Wer noch einen genaueren Blick drauf werfen möchte, findet hier [bitte diesem Link folgen] eine detailliertere Aufstellung.

Investitionskosten Laden
Die Kosten fließen in Form von Abschreibungen in Höhe von ca. 7.000 € pro Jahr in unsere Gewinn- und Verlustrechnung ein und fließen somit auch in das Jahresergebnis der Genossenschaft ein.
Planungsrechnung Laden

Vereinfachte Gewinn- und Verlustrechnung des Ladens für die ersten 3 Jahre:

Wir rechnen im ersten Jahr mit einem hohen Werbebudget, wenig TeilnehmerInnen am Beitragsmodell und vorsichtshalber mit einer niedrigen Marge. Das erklärt das negative Geschäftsergebnis im ersten Jahr.

Hinweis:
Die Planungsrechnungen basieren auf einem angenommenen Szenario und können lediglich eine Tendenz aufzeigen.
Die Kalkulation Hinter den Planungsrechnungen besteht aus vielen Variablen und Details. Diese wurden ausführlich intern diskutiert und dem Aufsichtsrat vorgelegt.

Planungsrechnung Genossenschaft

Vereinfachte Gewinn- und Verlustrechnung der Genossenschaft:

Im Jahresabschluss der Genossenschaft fließen die Jahresergebnisse der Gärtnerei und des Selbstabholer-Ladens zusammen und bilden das gesamte Jahresergebnis der Genossenschaft.

Hinweis:
Die Planungsrechnungen basieren auf einem angenommenen Szenario und können lediglich eine Tendenz aufzeigen.
Die Kalkulation Hinter den Planungsrechnungen besteht aus vielen Variablen und Details. Diese wurden ausführlich intern diskutiert und dem Aufsichtsrat vorgelegt.

Das Team

  • Um eine Beeinflussung unserer bestehenden Solidarischen Landwirtschaft zu vermeiden, wird es keine personellen Überschneidungen zwischen GärtnerInnen und Laden-Team geben.
  • Für die Betreuung des Ladens soll eine neue Festanstellung auf ca. 23h – Basis geschaffen werden. Dafür gibt es derzeit bereits zwei Bewerber.
  • Die Vorstände Sebastian und Nick stehen unterstützend und beratend zur Seite und kümmern sich um die Integration in die Genossenschaft.
  • Analog zu unserer Solidarischen Landwirtschaft und im Sinne eines gemeinschaftsgetragenen und partizipativen Modells, können einzelne Arbeitsbereiche über freiwillige Mithilfe von Mitgliedern aus der Genossenschaft übernommen werden.
  • Aktuell gibt es bereits die Projektgruppe „Biotop-Marktplatz“ die bei den Planungen unterstützend zur Seite steht.

Die Rechtsform

Der Selbstabholer-Laden soll in die bestehende Biotop Oberland eG eingegliedert werden und dort als eigene Sparte laufen. Die Ausgründung in eine Tochtergesellschaft ist nicht geplant. Gründe dafür sind:

  • Bürokratie-Reduktion: Die Gründung einer Tochtergesellschaft würde bedeuten: doppelter Buchhaltungsaufwand und Kosten, doppelte Jahresabschlusskosten. Hochkomplexe interne Prozesse und Vorgänge und aufwendige Personal- und Vertragsverhältnisse.
  • Einfache gemeinsame Nutzung vorhandener Kapazitäten und Synergieeffekte:
    • z.B. gemeinsame Nutzung von Infrastruktur ohne das eine Gesellschaft der anderen dafür Rechnungen stellen muss, wie gemeinsame Nutzung des vorhandenen Transporters. Gemeinsame Nutzung vorhandener Soft- und Hardware. Gemeinsame Abholtour von Gemüse und anderer Ware von Partnerbetrieben.
    • Einfache Verwaltung von Mitgliedschaften in der Genossenschaft und Beitragsmodellen von Solawi und/oder Selbstabholer-Laden (siehe auch „ das Beitragsmodell“)
    • Bestehende Prüfungs- und Verwaltungskosten für die Genossenschaft können in Zukunft aus zwei Bereichen finanziert werden. Durch die Aufteilung der Kosten reduziert sich die Belastung für jeden der zwei Bereiche.
  • Das finanzielle Risiko für die bestehende Genossenschaft ist gering, da es sich um überschaubare Investitionen handelt und eine Exit-Strategie für den Fall, dass sich der Laden sich nicht wie gewünscht entwickelt, existiert. Auch ein Worst-Case-Szenario würde die bestehende Genossenschaft nicht in ihrem Fortbestehen gefährden (siehe auch „Die Risiken“).
  • Eine interne betriebswirtschaftliche Abgrenzung ist über eigene Kostenstellen gewährleistet. So können die Bereiche Solawi-Gärtnerei und Selbstabholer-Laden separat ausgewertet und bewertet werden.

Die Auswirkungen

  • Die bestehenden Mitgliedschaften?
    • Alles läuft wie gewohnt weiter.
    • Der Wert der eingelegten Genossenschaftsanteile (je 150 €) kann sich verändern. (siehe Punkt „Die Genossenschaft“)
  • Die Gärtnerei bzw. das Gemüse?
    • Der Laden wird das bisherige Konzept der Solidarischen Landwirtschaft nicht verändern. Eure Ernteanteile bleiben gleich, Überschüsse werden weiterhin über die Anteile oder Tauschkisten verteilt. Zum Verkauf angebotenes Gemüse wird aus den umliegenden befreundeten Gärtnereien kommen.
    • Die Solidarische Landwirtschaft wird nach wie vor aktiv betrieben und weiterentwickelt.
    • Die GärtnerInnen werden nicht in das Laden-Projekt mit einbezogen und können sich weiterhin voll auf den Gemüseanbau konzentrieren.
    • Die jährliche Finanzplanung für die Gärtnerei bleibt unberührt.
  • Die Genossenschaft?
    • Der Jahresabschluss bzw. das Jahresergebnis wird durch das Ergebnis des Ladens beeinflusst
      • Im Falle eines negativen Ergebnisses kann sich der Wert der eingelegten Genossenschaftsanteile verringern (wie es bereits aktuell der Fall ist). Dies ist nur bei einer Kündigung von Genossenschaftsanteilen oder Austritt aus der Genossenschaft relevant.
      • Gewinne des Ladens können wiederum den Abschluss positiv beeinflussen und dazu führen, dass die Anteile ihren vollen wieder Wert erhalten.
    • Weitere Infos zu dem Thema gibt es hier.

Die Risiken

Der Vorstand hat zusammen mit dem Aufsichtsrat eine ausführliche Risikoanalyse und -bewertung durchgeführt. Diese wird zukünftig kontinuierlich und systematisch überprüft, um potentielle Risiken zu verringern oder zu negieren.

Größtes Risiko ist, dass der Laden mittelfristig nicht genug Publikum findet um sich zu tragen. In diesem Fall müsste das Projekt abgewickelt werden. Folgen und Kosten:

  • Investitionen (Kühlungen, Regale etc.) gebraucht verkaufen zum Restwert von ca. 50% -> Kosten ca. 15.000 €
  • Ladenmiete läuft übergangsweise für 1 Jahr weiter -> Kosten ca. 6.000 €
  • Festanstellung Laden muss baldmöglichst gekündigt werden -> Kosten ca. 2.000 €
  • Wareneinsatz muss zum Sonderangebot abgestoßen werden -> Kosten ca. 3.000 €
  • Sonstige betriebliche Aufwendungen: -> Kosten ca. 3.000 €

=> Ergibt Exit-Gesamtkosten von rund 29.000€
=> Derzeitige Liquidität = 150.000€ – 29.000€ = verbleibende Liquidität von rund 121.000 €

=> Auch das Worst-Case-Szenario würde die bestehende Genossenschaft nicht in ihrem Fortbestehen gefährden.

Pack ma’s an