Der Herbst ist da!

Es herbstelt … Erntezeit, Fülle, Wind und Blätterreigen. Erste Früchte an den Obstbäumen in den  Blühstreifen, späte Himbeeren und Brombeeren.

Der Acker wird leerer, der Keller voller. Die letzten Sommerkulturen machen den Winterkulturen Platz. Muntere Stieglitze und quäkende Bergfinken sind wieder fleißig an Buchweizen und Sonnenblumen zugange und die Raupen in den Gewächshäusern werden sich bei den niedrigen Temperaturen weitaus weniger am Gemüse gütlich tun. Sie lieben wie jedes Jahr Kohlgemüse, ob Asiasalat, Chinakohl, oder Kohlrabi, weswegen wir auch immer Vögel im Gewächshaus haben! Und durch die Kälte sind Raupen langsamer und schneller zu erbeuten 😉

Diese Woche stand weiterhin im Zeichen es Einlagerns: im Keller ruhen bereits Radicchio, Karotten, Knollensellerie, Rote und Gelbe Bete, und seit dieser Woche auch Kohlrabi. Dessen Ernte fiel im Vergleich zu letztem Jahr gemäßigter aus, es war nur ab und an mal ein „Fußball“ dabei. So hatten wir eine deutlich rückenschonendere Ernte. Zudem arbeiten wir seit diesem Jahr auch mit Astscheren, um den Strunk (wie auch beim Räumen vom Sommergemüse) abzuschneiden, denn so viele Kohlrabis mit der Gartenschere zu ernten strapaziert unsere Sehnen ganz schön 🙂

Der Lagerkohl im Freiland ist insgesamt etwas zögerlich im Dickenwachstum. Wir geben ihm noch so lange es geht Zeit, denn bei Wärme legt er schon noch zu, auch wenn es nachts manchmal leichten Frost hat.

Noch ernten wir natürlich auch Frisches im Freiland, der Lauch in den Kompostbeeten sieht bilderbuchmäßig aus, Zuckerhut und Grünkohl wachsen heran, diese Woche gibt es Endivie und etwas Brokkoli und Blumenkohl.

Die letzten Auberginen kommen diese Woche in die Kiste, sie sind trotz guter Wasserversorgung mangels Reifetemperatur kaum noch gewachsen. Wir sind mit unserem ersten Jahr zufrieden, werden aber sicher noch einiges verbessern können. Es wird eine Sortenentscheidung und regelmäßigere Pflege geben. Außerdem hoffen wir, dass uns in der nächsten Saison nicht gleichzeitig Kartoffelkäfer und Läuse die Pflanzen schwächen.

Ein großes Lob an unseren „Helpi“, wie wir unser Elektro-Wägelchen mit Ladefläche nun getauft haben. Er erspart uns viele Laufwege und hat uns nicht nur bei der Ernte der Sommerkulturen, wofür er hauptsächlich gedacht war, unterstützt, sondern auch beim Räumen der Gewächshäuser, dem Versetzen der Freilandbewässerung, bei parallel laufenden Ernten, oder sonstigem Materialtransport. Dafür hatten wir bisher entweder den großen Hänger, händische Erntewägen,  Schubkarren, oder einfach nur unsere Füße im Einsatz. Bald bekommt Helpi auch ein Winterquartier hinter der Halle, Claudi und Sebi sei Dank. Das Fundament steht schon.

Veränderungen gibt es nicht nur am Acker – vielleicht habt ihr es auch schon festgestellt: der Körper stellt sich in seinem Verlangen um. Einigen von uns geht es so, dass wir kaum mehr Lust auf Tomaten, Salat oder Rohkost haben. Diese Lebensmittel sind nach der Traditionell Chinesischen Medizin, die Essen nach seinen thermischen Eigenschaften einordnet, übrigens sehr kühlend. Wurzelgemüse dagegen wärmt den Körper, also genau das Richtige für die anstehende Jahreszeit der Suppen und kohlehydratreichen Beilagen. Herbst und Frühjahr sind auch ideale Übergangszeiten zum Entgiften, auf jeder Ebene. Wir putzen auch – nämlich unsere Gewächshäuser mit dem Hochdruckreinger. Das sorgt für bessere Licht- und Wärmeverhältnisse gerade im Winter, wo es wenig von beidem gibt, und verhindert die Verbreitung von Krankheiten.

In diesem Sinne wünschen wir euch schöne letzte goldene Oktobertage!