Obst fürs Biotop! Eine Vision…

Im Rahmen des Biotop-Visionsprozess wurde neben vielen anderen spannenden Themen das Stichwort Obst mit Abstand am häufigsten genannt. Auch in vergangenen Mitgliederumfragen wurde oft der Wunsch nach eigenem Obst geäußert. Deswegen wird das Thema jetzt angepackt. Die Vision: Eine ganzjährige und eigenständige Versorgung des Biotops mit verschiedensten Obst- und Beerenarten, sowie daraus weiter verarbeiteten Produkten.

Zu den in unserer Region in Frage kommenden Kulturen zählen Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Kirschen, Holunder sowie nahezu alle Beerenarten wie Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren und Stachelbeeren. Neben dem Frischverzehr könnten daraus auch leckere Marmeladen, Gelees, Säfte, Holunderblütensirup und -Tee, Apfelmus, Trockenfrüchte und Schnaps hergestellt werden.

Der Anbau dieser Kulturen würde idealerweise in einer gemischten, ökologisch wertvollen Struktur erfolgen, die sich aus einer extensiven Streuobstwiese sowie einer etwas intensiveren Tafelobstanlage zusammensetzt. Auf der Streuobstwiese würden neben bis zu 8 m groß- und 200 Jahre alt werdenden Hochstämmen auch Nistkästen für Vögel, Insektenhotels, Totholzhaufen und Blühstreifen ihren Platz finden. In der Tafelobstanlage könnten in etwas engeren Abständen niedrigere Baumformen verschiedener Arten wachsen sowie Beerenobst im Freiland und Gewächshaus kultiviert werden. Gerade durch die kleinteilige Vermarktung innerhalb des Biotops, und nicht für den Groß- und Welthandel, könnten sich hier alte, schmackhafte Sorten sowie generell eine große Sortenvielfalt mit weiten Erntefenstern wiederfinden.

Auch eine Ergänzung mit Hühnern und Bienen wäre denkbar, wodurch sich wiederum positive Effekte für den Anbau und die Artenvielfalt ergeben würden und geschlossene Stoffkreisläufe entstehen könnten. Neben der reinen Lebensmittelversorgung hätten auch wir Mitglieder mit einer Streuobstwiese einen herrlichen Gemeinschaftsplatz für Hoffeste oder andere Zusammenkünfte und auch in der Bildungsarbeit für Kinder und Jugendliche könnten sich tolle Möglichkeiten auftun.

Wir sind für das Projekt aktuell auf Flächensuche in unserer Nachbarschaft. Da sich diese recht schwierig gestaltet, brauchen wir Unterstützung. Wir sind zwar schon mit einem Grundeigentümer im Gespräch, der unserem Konzept durchaus positiv gegenübersteht und uns theoretisch auch eine direkt an das Biotop angrenzende Fläche langfristig verpachten würde. Allerdings wird diese Wiese derzeit schon von einem Bauern bewirtschaftet, dem wir erst eine andere Ausgleichsfläche vermitteln müssten.

Deshalb suchen wir eine mindestens 1,5 Hektar große Pachtfläche zur Grünlandnutzung zwischen Gaißach und Lenggries.

Falls jemand hierzu Kontakte oder Beziehungen hat oder uns sogar konkret etwas vermitteln könnte, wäre uns und der weiteren Entwicklung des Biotops sehr geholfen. Meldet euch gerne bei Sebastian@biotop-oberland.de oder telefonisch unter 0176 999 99 155.