Es geht wieder los!

Am Mittwoch war offizieller Frühlingsanfang und bei ordentlichen 17 Grad war das durchaus überzeugend. In der Gärtnerei geht es jetzt auch richtig los, die Pflanzungen im Freiland sind schon erfolgt und in den Gewächshäusern wird langsam Platz für die Sommerkulturen gemacht.

Man hört es allen Orten zwitschern und Singen. Unsere Nistkästen werden wieder bezogen. Der Star gibt sich im Baum hinter dem Betriebsgebäude die größte Mühe eine Dame anzulocken. Auch die Turmfalken haben erfreulicherweise ihren Kasten am Ostgiebel wieder bezogen, es wird fleißig gebrütet und das Revier gegen den Rotmilan verteidigt. Sie sind tüchtige Helfer bei der Mäusejagd. Deswegen haben wir einen zweiten Kasten am Schuppen bei der Streuobstwiese angebracht.

Gefühlt konnte man den Frühling schon im Dezember, Januar und Februar erschnuppern. Jeden Wintermonat gab es Tage, an denen wir draußen Brotzeit machen konnten. Alles in allem ein milder Winter, das merkt man auch den über Winter stehenden Gewächshauskulturen an. Die Blühstreifen an den inneren Hausrändern blühten bis in den Januar hinein. Bei den Gemüsekulturen gab es heuer keine Frostausfälle, alle Beete stehen sehr gut da und schieben den Wachstum schon seit Anfang Februar mächtig an. Ihr merkt es am vielen Postelein. Hier, wie auch bei Kale, Spinat und Rucola, steht der vorletzte bis letzte Schnitt an. In drei Wochen kommen die Tomaten, dafür müssen die Winterkulturen Platz machen. Sie haben uns aber auch einen schönen Ertrag beschert: 5-6 mal beernten wir sie! Die längeren Tage und die höheren Temperaturen regen diese Pflanzen jetzt zum Blühen an. Sie schießen in die Höhe und bilden mehr Blüten- als Blattmasse, so dass die Ernte mager ausfällt.

Auch im Freiland ist der milde Winter zu sehen. Unsere Erdklee-Gründüngung ist gar nicht abgefroren, die Felder sind prächtig grün. Schnittlauch und Winterheckenzwiebeln treiben auch ohne Fließabdeckung so schnell, dass wir diese Woche den ersten Schnitt machen können. Die ersten Freilandsätze sind gepflanzt: Mairübchen, Salat und Spinat wachsen jetzt unter Fließ im Freiland. Auch der Frühe Bundkarottensatz ist eingesät und darf keimen. Nächste Woche folgen dann die Frühlingssätze vom Fenchel, Wirsing, Spitzkraut, Blumenkohl und Brokkoli. Auch Pakchoi, Frühlings- und Gemüsezwiebeln werden ins Freiland gepflanzt und mit Fliesen vor kalten Nächten geschützt. Die Fliese schützen nicht nur vor der kalten Nachtluft, sie behindern auch die Abstrahlung, wodurch die Wärme im Boden bleibt. Außerdem erwärmt sich die Luft unterm Fließ tagsüber stärker und erhöht somit auch die Erwärmung der Erde. Der kalte Boden ist einer der Hauptfaktoren für ein schnelles anwachsen und die Pflanzenentwicklung. Aus diesem Grund werden auch in diesem Jahr die Gewächshäuser zwei Wochen bevor die Sommerkulturen (Tomate, Gurke, Aubergine und Paprika) gepflanzt werden, komplett geschlossen. Die Seitenlüftung bleibt tags wie nachts zu, sie öffnet auch bei starker Sonneneinstrahlung nicht. Dadurch erreichen wir tagsüber Temperaturen von bis zu 60 Grad im Haus. Das wäre nichts für die Pflanzen, aber das Haus wird zuvor geräumt und steht leer. Der Boden erwärmt sich mit diesen hohen Temperaturen viel schneller und die Tomaten können dann mit warmen Füßen ungehemmt wachsen. Nach der Pflanzung wird die Lüftung natürlich wieder auf Automatik gestellt und öffnet bei über 20 Grad Lufttemperatur im Haus.

Das GärtnerInnen-Team wünscht euch schon mal frohe und sonnige Osterfeiertage!