Ein Kompost-Mulch-System im Biotop

Dieses Jahr läuft in der Gärtnerei ein größeres Experiment: Wir haben eine Testfläche mit ca. 1.000 qm sogenannten Kompost-Mulch-Beeten angelegt. Dazu wird eine rund 10cm dicke Schicht Kompost auf die Beete ausgebracht, die Wege dazwischen werden mit Hackschnitzeln bedeckt. Der Kompost wird nicht eingearbeitet, sondern dient als organische Mulchschicht. Ziel ist es komplett auf eine Bodenbearbeitung zu verzichten, denn durch den Kompost und die ständige Bodenbedeckung soll das Bodenleben so stark angeregt werden, dass es selbständig für einen lockeren Bodenaufbau und eine krümelige Bodenstruktur sorgt. In späteren Jahren werden dann wesentlich geringere Kompostmengen zugeführt, um nur noch den Entzug durch den Gemüseanbau auszugleichen. Die Methode stammt aus dem sogenannten biointensiven Anbau und wird bereits von einer Vielzahl von kleinstrukturierten Gemüsebaubetrieben erfolgreich betrieben.

Nachdem das „Kompost-Mulchsystem“ derzeit in kleinstrukturierten Gärtnereien boomt, wollen wir damit nun auch unsere eigenen Erfahrungen sammeln. Aktuell gibt es einen ziemlich Hype um das System, denn es soll für Beikrautunterdrückung und schnellen Boden- und Humusaufbau sorgen. Demgegenüber stehen die Bedenken unserer erfahrenen Gärtnerinnen: Hoher Erstaufwand für die Ausbringung und sehr viel organische Masse auf einmal mit entsprechenden Nährstoffmengen. Die Praxis in anderen Betrieben zeigt aber bisher recht positive Ergebnisse. Ob das für uns auch gilt oder die Pflanzen die Kompostmenge doch übelnehmen und das Beikraut nicht doch durchwächst, werden wir spätestens am Ende der Saison wissen.